Concrete Concept

Concrete Concept – Ein Almanach zum Brutalismus

Quarto Publ. Group UK, gebundene Ausgabe, 192 Seiten, 04.02.2016, ISBN: 978-0-7112-3764-3

Kaum ein Stil in der Vergangenheit hat so viel Ablehnung und Hass erfahren, wie der Brutalismus. Ähnlich erging es vor Jahrhunderten der Gotik in den nachfolgenden Epochen. Zum Glück gab es auch damals einige wenige Personen, welche die einzigartigen Qualitäten dieses Stils erkannt und diese faszinierende Architektur geschützt haben. Wir wären heute um zahlreiche großartige Bauwerke ärmer.

Viele visionäre Stile in der Kunst und eben auch in der Architektur haben es in der eigenen Zeit und den darauf folgenden Jahrzehnten schwer, Anerkennung bei Kritikern und in der Gesellschaft zu finden.

Die viel geschmähten Bauwerk des Brutalismus haben für den Autor Christopher Beanland durchaus viele positive Qualitäten: die außen ablesbare Konstruktion, die besondere Verwendung der Materialien – unbehandelt in ihrer reinen Funktion. Die Bauten weisen klare geometrische Formen auf und stehen für eine deutliche Aussage.  Aktuelle Architektur ist analog zur political correctness unverbindlich und austauschbar geworden. Die Bauten des Brutalismus sind oftmals unbequem und sperrig in der Kompromisslosigkeit ihrer Formensprache, aber eben auch eizigartig in ihrer Erscheinung und Konzeption.

In dem vorliegenden Band stellt der in London lebende Autor 50 internationale Bauten der 1950er bis 1970er Jahre vor und geht auf die ursprüngliche Nutzung, den aktuellen Status und die Rezeption in der Gesellschaft ein.

Auch wenn sich die brutalistische Architektur für einen Großteil der Gesellschaft nicht harmonisch in die umliegende Architekturlandschaft einfügt, lässt sich doch die besondere Wirkung dieser Bauwerke auf den Betrachter und auf das Wesen einer Stadt nicht leugnen. Glücklicherweise findet seit ein paar Jahren ein Umdenken statt, welches jedoch für einige herausragende und richtungsweisende Bauwerke, wie das Prentice Women`s Hospital in Chicago oder der Birmingham Library, leider zu spät kommt.

Hoffentlich können viele herausragende Beispiele dieser Architekturepoche für nachfolgende Generationen erhalten werden!

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Ich bin SEO-Experte, Webdesigner/Developer und Hobbyfotograf mit einer Leidenschaft für Architektur- und Portraitfotografie. Ursprünglich habe ich Kunstgeschichte, mittelalterliche Geschichte und Byzantinistik studiert und anschließend mein Architekturwissen in Bauforschung und Denkmalpflege erweitert. Die Fotoleidenschaft begann bereits im Alter von 10 Jahren mit einer Canon FTP, die mich über 20 Jahre und einige 10.000 Fotos ohne Probleme begleitet hat. Seit dem Umstieg auf die Digitalfotografie bin ich nun ins Nikonlager gewechselt und habe diese Entscheidung nie bereut.

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