Milchstrasse

Unsere Milchstrasse aus meinem Garten

Ich wollte mich schon lange einmal ein wenig mit der Astrofotografie beschäftigen, allerdings hat mich der hohe Aufwand bisher abgeschreckt. Diese Woche war der Sternenhimmel fantastisch von meinem Garten aus zu sehen. Auch ein Teil der Milchstrasse war gut zu erkennen.

Also Kamera, Stativ und Fernauslöser gepackt und Nachts raus in den Garten.


Meine Ausstattung (nichts speziell für die Astrofotografie)

  • Nikon D90
  • Nikon 20-30mm f2.8
  • Fernauslöser
  • Manfrotto Stativ
  • DeepSkyStacker 64bit

Zuerst habe ich 21 Fotos mit folgenden Einstellungen geschossen:

  • Belichtungszeit 30s
  • Blende f2.8
  • ISO 1.600
  • Spiegelvorauslösung
  • Entfernung manuell auf ∞

Da ich die Rauschreduzierung in der Kamera angeschaltet hatte, erhöhte sich die Zeit, bis ein neues Foto belichtet werden konnte ungefähr um 100%.

Dark- und Offset-Frames

Im Anschluss müssen einige Fotos mit denselben Einstellungen, allerdings mit geschlossenem Objektivdeckel – sogenannte Darkframes erstellt werden. Ich habe für diese Aufnahme 37 Darkframes geschossen. Diese dienen dazu, das Dunkelrauschen, Verstärkerglühen sowie Hot- und Darkpixel aus den Astrofotos herauszurechnen. Es ist wichtig, diese Aufnahmen nicht nur mit denselben Einstellungen, sondern auch bei der gleichen Außentemperatur zu machen, da diese das Rauschverhalten und das Verstärkerglühen beeinflusst.

Nun benötigen wir noch Bias- oder Offsetframes, um das CCD Rauschen entfernen zu können. Auch hier bleiben bei geschlossenem Objektivdeckel alle Einstellungen gleich, bis auf die Belichtungszeit. Hier stellen wir nun die kürzeste Zeit ein, die die Kamera bietet. Bei mir war das 1/4000s. Ich habe 27 Offsetframes erstellt.

Bildbearbeitung

Nun alle Bilder in Lightroom oder ein anderes Bildbearbeitungsprogramm einlesen und den Weißabgleich für ein Lightframe korrigieren und mit allen anderen Fotos synchronisieren. Jetzt können alle Fotos als TIFF mit Farbraum sRGB und 16 Bit/Komponente exportiert werden.

Stacken in DeepSkyStacker

Das Programm zu Stacken ist Freeware und kann hier heruntergeladen werden: 

DeepSkyStacker 64 Bit / DeepSkyStacker 32Bit

Im Stacker nun die Light-, die Dark- und die Offset-Frames nacheinander laden und anschließend alle registrieren. In dem sich nun öffnenden Dialogfenster sollte man unter dem Reiter „Erweitert“ die Anzahl der erkannten Sterne berechnen. Der Schwellwert liegt standardmäßig auf 20%, was allerdingsabhängig von den Ausgangsdateien zu vielen Fehlerkennungen führen kann. Hier ist ein wenig Ausprobieren angesagt.

Nachdem man mit OK bestätigt hat, bekommt man eine Übersicht über die Einstellungen mit einigen Empfehlungen zum Einsatz verschiedener Filter im Berechnungsprozess. Nun startet man die Berechnung und kann je nach Rechnerkonfiguration,  Anzahl der Fotos und Filtereinstellungen ein paar Minuten bis mehrere Stunden warten.

Berechnung des Stacks

Wenn die Berechnung abgeschlossen ist, kann man noch die Levels getrennt nach Farbkanal einstellen und ggf. die Luminanz der Tiefen, Mitteltöne und Höhen anpassen, bevor man das Bild für den Feinschliff in das Bildbearbeitung seiner Wahl importiert.

Anpassungen der Levels und der Luminanzeinstellungen

Ich exportiere das Bild als TIFF 32 Bit/K – rational, um anschließend in Lightroom alle Möglichkeiten der HDR-Entwicklung zu haben.

Ergebnis

Das Ergebnis meines ersten Versuchs für Astrofotografie seht ihr hier.

Astrofotografie - Milchstrasse
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Ich bin SEO-Experte, Webdesigner/Developer und Hobbyfotograf mit einer Leidenschaft für Architektur- und Portraitfotografie. Ursprünglich habe ich Kunstgeschichte, mittelalterliche Geschichte und Byzantinistik studiert und anschließend mein Architekturwissen in Bauforschung und Denkmalpflege erweitert. Die Fotoleidenschaft begann bereits im Alter von 10 Jahren mit einer Canon FTP, die mich über 20 Jahre und einige 10.000 Fotos ohne Probleme begleitet hat. Seit dem Umstieg auf die Digitalfotografie bin ich nun ins Nikonlager gewechselt und habe diese Entscheidung nie bereut.

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